Atmosphärenforscher werden in diesem Sommer mit Hilfe von Schiffe, Flugzeug und Satelliten sogenannte superkalte Wolken über dem Südpolarmeer untersuchen. In diesem Projekt sind Wissenschaftler aus den USA und Australien involviert, die Daten über diesen sehr speziellen Wolkentyp sammeln werden. Solche superkalte Wolken bestehen aus flüssigem Wasser trotz Temperaturen unter dem Gefrierpunkt.
Tausende von Spuren von Eisbergen auf dem antarktischen Meeresboden, die vor mehr als zehntausend Jahren von Gletschern abgebrochen waren, zeigen, wie Teile des antarktischen Eispanzers sich schnell zurückgezogen hatten am Ende der letzten Eiszeit. Heutzutage mit dem wärmer werdenden Klima, könnte sich die Geschichte wiederholen und zu einem Rückgang der Gletscher bis ins Landesinnere führen, was den Meeresspiegel noch schneller ansteigen lassen würde
Albatrosse segeln beinahe mühelos über das Südpolarmeer. Obwohl seit langer Zeit bekannt, haben erst jetzt Forscher ein neues Modell für den dynamischen Segelflug entwickelt und dazu benutzt, um das ideale Flugmuster zu entdecken, welches ein Albatros nutzt, um das Maximum aus Wind und Energie zu erhalten. Sie fanden heraus, dass, wenn ein Albatros in oder aus dem Wind dreht, sollte er einen flachen Bogen fliegen, auf einer beinahe gerade nach vorne gerichteten Flugbahn.
Bilder von auf Pinguinen festgemachten Minivideokameras zeigen, dass mindestens vier Pinguinarten im offenen Meer nach Quallen und anderen gelatinösen Tieren jagen. Dies bedeutet eine neue, bisher unbekannte Nahrungsquelle, wie Wissenschaftler in diesem Monat in der Fachzeitschrift Frontiers in Ecology and the Environment.
Ein internationales Abkommen ist in Kraft getreten zum Schutz eines Meeresgebietes, das sich nach dem Abbruch eines Eisberges vom Larsen C Eisschelf im vergangenen Juli aufgetan hatte. Der Eisberg, der als A68 benannt wurde, bewegt sich nun langsam nach Norden und hat ein 5‘818 km2 grosses Gebiet am Meeresboden freigesetzt, das nun den Meeresbedingungen ausgesetzt sein wird. Der grösste Teil des Gebietes war seit der letzten Zwischeneiszeit vor 120‘000 Jahren von Eis bedeckt. Nun bietet sich Forschern eine einmalige Gelegenheit zu untersuchen, wie sich das Leben im Meer an dieser Stelle entwickeln wird.
Australische Expeditionsteinehmer werden mit neuem Gerät durch die Antarktis fahren ab kommendem Sommer. Dies mit Hilfe eines aufgewerteten Busses, der den Wilkins-Flugplatz mit der Casey-Station verbinden wird. Der neue Bus wird den Namen „Priscilla“ tragen, benannt nach einem australischen Klassiker über einen Road-Trip durch die Simpson-Wüste mit einem gleichnamigen Bus.
Seit einigen Jahren werden vermehrt Theorien über mögliche Lebensformen unter dem Eis Antarktikas veröffentlicht. Eine neue Studie der Australian National University (ANU) hat nun weitere Beweise für mögliches Leben gefunden. Bisher unbekannte Tiere und Pflanzen könnten in den warmen Gletscherhöhlen nahe von Mount Erebus gelebt haben oder noch leben. Die forensischen Untersuchungen von Bodenproben aus Höhlen auf Ross Island haben nämlich Spuren von DNA, Moosen und kleinen Tieren ergeben.
Der industrielle Walfang hatte einen signifikanten Einfluss auf die Walpopulationen rund um die Antarktis. Beinahe alle Arten der Bartenwale wurden massiv dezimiert und am Ende der 1960er Jahre musste ein Walfangmoratorium ausgerufen werden, um den Populationen Zeit zum Erholen zu geben. Dieses Moratorium jedoch läutete das Ende des Walfangs und den Beginn des Walschutzes ein. Heutzutage erholen sich die Walpopulationen langsam wieder, aber nicht so schnell, wie erhofft, wie ein neues Computermodell von australischen Forschern jetzt zeigt.
Wissenschaftler haben einen Bohrkern aus der Ostantarktis vorgestellt, der 2.7 Millionen Jahre altes Eis enthält. Gasblasen im Eis enthalten Treibhausgase aus der Erdatmosphäre aus einer Zeit, als die Gletscher gerade erst begannen, sich vorzuschieben und zurückzuziehen. Dadurch hat der Kern das Potential für die Erforschung der Mechanismen, die zu Eiszeiten führen können. Dies macht den Kern zur einzigen Probe aus dieser wichtigen Ära.
Pinguine sind gesellig: Vor allem zur Brutzeit bilden die Vögel große Kolonien an den Küsten des Südpolarmeeres. Ihr vielstimmmiges Rufen ist dabei oft weithin zu hören. Aber wie verhalten sich die Pinguine, wenn sie im Ozean nach Nahrung tauchen? Um das herauszufinden, haben Biologen Eselspinguine mit Miniatur-Videokameras ausgerüstet und sie damit unter Wasser gefilmt und belauscht. Die Aufnahmen enthüllen: Auch beim Schwimmen und Tauchen kommunizieren die Pinguine miteinander – wenngleich die genaue Funktion dieser Rufe unklar bleibt.